Fulda - Weser und Loire

Sonntag, 15. Juli 2012

Von Châtillon bis Gien

Ein regenfreier Sonntag am Campingplatz von Châtillon, wenn auch bewölkt.  Abbau ohne Hektik, wir kommen spät weg, die geplante Etappe ist nur kurz, bis Gien sind es nur ca. 14 km.

Eine besondere Freude sind die überspülten Schwallstrecken der hier schon breiten Loire. Ein nächster markanter Punkt ist das Aquädukt des Pont Canal (km 554) und einige Paddelschläge weiter taucht die Steinbogenbrücke von Gien (km 564) auf.  Die Lage der Städte am Fluss ähnelt sich sehr, ihre Anlage weist überall das selbe Konzept auf.

Kirche Sainte-Jeanne-d'Arc
Rechts auf einem leichten Hügel die Altstadt und links unterhalb der Brücke befindet sich ein großer Campingplatz, der ziemlich belegt ist. Ein amtlicher Herr in der schmucken Rezeption  kommuniziert eloquent auf Englisch und wacht gendarmenhaft über die Korrektheit aller Formulare, wir ziehen es vor, seine Anweisungen freundlich und brav abzunicken.
Der Platzmeister zieht mit dem Finger eine Grenze über einen Plan des Geländes und gibt die Anweisung, auf dem letzen Wiesenstreifen zum Flussufer nicht zu zelten, da dort am Morgen Schafe durch getrieben werden.

Aber gerade dort ist das Gras am schönsten und noch einigermaßen Platz. Wir sehen, dass es ein paar Abweichler gibt, und stellen neben einigen Familien mit Fahrrädern in der Weidezone unser Zelt auf.

Das Schloss von Gien
Das Nachmittagslicht ist sehr schön und die lagernden Grüppchen zeigen gerne sich in geselliger Freizeitstimmung.  Vom anderen Ufer lockt uns ein Idyll mit alten Wunden, wie der anschließende Besuch der Altstadt dann zeigt.

Neben dem markanten Schloss bildet die wieder errichtete Kirche Sainte-Jeanne-d'Arc mit ihrer tiefsinnigen Licht und Materialsymbolik ein weiteres  Mahnmal für ihre tragische Zerstörung im 2. Weltkrieg. Die vielen Bombentreffer auf Großkirchen der Region, sind selbst Indikator für die Geisteshaltung der damaligen Angreifer. Ein absoluter Vertrauensbruch, ein Trauma, das bis heute andauert. Nach wie vor wird der deutschen Sprache eine gewisse Ablehnung entgegengebracht.  Es zeigt sich, dass man mit Spanisch, oder sogar Polnisch viel weiter kommt. Ob damit zusammen hängt, dass am Sonntag Nachmittag alle Restaurants geschlossen bleiben und die Bewohner dadurch auf Touristen pfeiffen,  bleibt offen. 


Loireufer und Steinbogenbrücke
Um halb sechs öffnet ein Pizza-Service vor der Brücke, hungrig schleppen wir die Kartons auf den Zeltplatz. Die salzigen Pizzas machen sehr durstig, aber das Wasser vom Waschraum schmeckt auffällig schlecht nach Chlor, wir versorgen uns lieber mit dem alten Wasservorrat aus Châtillon. 










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