Fulda - Weser und Loire

Donnerstag, 5. Juli 2012

Vom wilden Platz bei km 330 bis Digoin

In der Nacht machte der Fluss gurgelnde Geräusche, ferne Gewitter ließen ahnen warum. Der Morgen ist trocken, aber nebelig. Die Loire ist um einige cm gestiegen, unsere Schotterbank vom "Festland" getrennt. Dieser wilde Platz gibt neue Energie, wir freuen uns, dass es beim Frühstück nicht regnet, kommen trocken aufs Wasser. Die Stimmung bleibt gut, auch als es dann regnet, durch die südliche Lage bleibt es warm.

Kanalbrücke vor Digoin

Die zügige Strömung überspült alle Schotterbänke und sonstige Hindernisse, vor denen im Flussführer gewarnt wird. So genießen wir die weiten Mäander der naturbelassenen Loire. Langsam stellt sich der Blick und die restlichen Sinne auf ihre Schönheit ein.
Digoin in Sicht. Die Brücke bei km 348 ist ein Aquädukt des Canal-du-Centre. Träge gleiten Motorjachten darüber. Darunter ein Naturwehr. Wir halten uns an den DKV-Rat, die Durchfahrt ganz links zu besichtigen. Die verwinkelten Strömungsverhältnisse vor den Pfeilern legen mit vollen Booten das Treideln nahe. Der letzte Schwall lässt sich dann paddelnd nehmen. Die Beschreibungen der 3. Auflage aus 2004 decken sich nicht mehr ganz mit den örtlichen Gegebenheiten, aber grundsätzlich ist das Buch eine wertvolle Hilfe.

An der Rampe ( ein wenig unterhalb, re Ufer) zum Campingplatz Digoin ein junges deutsches Paddlerpärchen. Knapper Gruß. Ein eher schmächtiger Typ steht rauchend da und meditiert das Schlauchboot seiner gut bestallten Freundin an, sie packt lethargisch hier hin, da hin, studiert versunken die Trimmung. Wollen die heute noch weg? Am Platz oben einige weitere deutsche Paddler. Einer hängt stundenlang an seinem Seekajak. Schraubt, fädelt, studiert. Andere umtänzeln geschäftig ihre BMW und Bootsanhänger und nach einiger Präsenz verschwinden sie plötzlich wieder. Nichts ist dabei selbsterklärend, doch im Lauf der Zeit wird sich schon herausstellen, wie die Leute an der Loire so ticken.


18,40€ zu Dritt bei guten sanitären Anlagen, stellen gerade noch trocken auf und dann regnet es, den ganzen Weg in und durch die Stadt, auf der Kanalbrücke. Wieder scheinen sämtliche Restaurants geschlossen zu sein, aber wir sind schon froh über den Spar-Markt. Der Regen nimmt die Lust auf ausgedehnte Besichtigungen und zurück im Zelt verwöhnen wir uns mit einem Fertig-Nudelgericht samt Wein, Brot, Käse, Schokolade... 

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