Fulda - Weser und Loire

Montag, 15. Juli 2013

Von Chalonnes-sur-Loire bis Florent-le-Vieil

Ein stressfreier, strahlender, wolkenloser Morgen nach dem anderen, so wolkenlos, dass ein paar Kondensstreifen schon als Eintrübung des Himmels empfunden werden. Wir laufen noch einmal durch die stimmungsvollen Gässchen von Chalonnes, das wie viele Orte entlang der Strecke mit einer üppigen "Super-U" Einkaufsmöglichkeit ausgestattet ist.

Der ebenfalls üppige Wasserstand sorgt für eine gute Strömung, es ist fast zu Schade zum Paddeln, da man so weniger von der Landschaft mitbekommt, wir ziehen es vor, eine Weile auf dem Wasser still dahin zu treiben und das glitzernde Sonnenlicht in uns aufzusaugen. Es gibt kaum Motorboote und keine Schiffe, welche die Ruhe am Wasser unterbrechen würden.

Montjean-sur-Loire km 890 bietet auf der linken Seite einen schönen Anblick mit seiner Hängebrücke und dem charaktervollen Mauerwerk. Die Loire ist in diesem Seitenarm so schmal, dass wir uns in einen oberen Abschnitt versetzt fühlen.
Vor Ingrades km 895 kommt sie wieder auf ihre ursprüngliche Breite, verliert aber den Charakter einer Auen-Wasserwelt und verwandelt sich in eine Gegend flacher Dünen und Sandbänke. Unterhalb Ingrades finden wir eine schattige Stelle zum Grillen auf einer Insel.

Die Loire ist zu kurz für uns und die Zeit verrinnt. Das gestrandete und wie es aussieht mittlerweile ausgeräumte Wrack einer Luxusjacht zeugt von der Unerbittlichkeit des letzten Hochwassers. Wir sind bereits mehrmals an losgerissenen Booten vorbei gekommen, einmal lugte ein Kleinwagen im "Kopfstand" aus dem Gebüsch hervor.

Den nächsten passenden Zeltplatz finden wir rechts vor der Brücke von Florent-le-Vieil km 904. Der Ausstieg ist ziemlich schlammig, mit scharfen Steinen garniert und von einem Fischer besetzt, der jedoch wortlos Platz macht. Aus alten Ästen baue ich eine Rutsche über das Geröll, damit wir den Kanadier auch ohne umständliches Entladen ins Trockene bringen, wo der Bootswagen zum Weitertransport verwendet werden kann.
Es sind nur ein paar Schritte bis zum nächsten angenehmen, großen, günstigen Zeltplatz dieser Tour. Einige organisierte Kindergruppen bringen eine Menge Leben in den Abend. Wieder ergibt sich die Gelegenheit, bis zum späten Einsetzen der Dunkelheit das bunte Treiben des französischen Kinderreichtums zu studieren.

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